Das Schiffswappen

Das Wappen welches die „Glücksburg“ schmückte und welches Wappen der Stadt Glücksburg (Ostsee) ist kennen viele, aber die Bedeutung des Wappens ist nur Wenigen bekannt.

Das soll sich nun ändern !

Das Wappen zeigt einen goldenen Schild mit einem darauf stehendem glühend roten Rost mit 16 quadratischen Feldern. Genannt wird das Wappen „Der Rost des Laurentius“.

In den ersten Augusttagen des Jahres 258 n. Chr. ließ Kaiser Valerian (auf den die Christen nach der Schreckensherrschaft von Kaiser Decius große Hoffnungen gesetzt hatten) Papst Sixtus den II. festnehmen und enthaupten.

Der Kaiser forderte vom Erzdiakon Laurentius, der als einer der sieben Diakone der Stadt Rom für die Verwaltung des örtlichen Vermögens der Kirche und dessen Verwendung für soziale Zwecke zuständig war, das gesamte Eigentum der Kirche herauszugeben.

Um die Herausgabe zu erzwingen wurde Laurentius mehrfach gegeißelt, der erbat sich jedoch drei Tage Bedenkzeit.

Während dieser Frist verteilte er das Vermögen an Hilfsbedürftige und Notleidende. Am dritten Tag führte er diese Leute dem Kaiser vor und präsentierte sie als „die wahren Schätze der Kirche“.

Rasend vor Zorn ließ Valerian den jungen Erzdiakon festnehmen und mehrfach foltern. Schließlich befahl er, man solle ihn über stetig unterhaltenem Feuer auf einem eisernen Gitterrost langsam und qualvoll zu Tode martern.

Selbst in diesen Qualen bewahrte er sich seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, da der Braten auf der einen Seite schon gar sei.
Am 10. August des Jahres 258 n.Chr. starb der Märtyrer an den schweren Verbrennungen. (Noch heute wird am 10. August der Laurentiustag gefeiert ).

Der Kerkermeister Hippolytus, durch die Standhaftigkeit des Laurentius bekehrt, begrub ihn. Über seinem Grab in Rom wurde zur Zeit Konstantins des Großen (um 330 n.Chr.) die Kirche St. Lorenzo fuori le mura (Sankt Laurentius vor den Mauern) errichtet. Sie zählt zu den sieben Pilgerkirchen von Rom und bezeugt so noch heute das außergewöhnliche Ansehen des Laurentius.

In der Kirche ist der Rost, auf dem Laurentius angeblich gemartert wurde zu sehen. Laurentius ist einer der meistverehrten Heiligen der Kirche, in Rom erhielt er fast die Bedeutung von Petrus und Paulus.

Das Haupt von Laurentius gilt als eine der kostbarsten Reliquien der Christenheit es lag bis zum Ausgang des Mittelalters in Mönchengladbach, nun ruht es im Tresor des Vatikans.

Nach dem Sieg von Kaiser Otto I. über die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg am Laurentiustag im Jahr 955 verbreitete sich sein Kult noch stärker in Deutschland, da man dem Heiligen eine Unterstützung des Ausgangs der Schlacht nachsagte.

Die Beliebtheit des Märtyrers lässt sich auch an der großen Anzahl von Kommunalwappen erkennen, die mit ihm in Verbindung gebracht werden können. In vielen Wappen ist er als Heiligenfigur abgebildet, teilweise findet man aber auch nur den Rost.

So auch im Stadt- und Gemeindewappen der schleswig-holsteinischen Stadt Glücksburg, es zeigt in Gold einen roten aufrecht gestellten Rost, dessen Griff nach unten zeigt. Das einfache und damit ausdrucksvolle Wappenbild bezieht sich auf ein 1210 gegründete Zisterzienserkloster dessen Schutzheilige der heilige Laurentius war. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und ging in den Besitz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg über. An seiner Stelle wurde von den neuen Besitzern das noch heute bestehende Renaissance-Wasserschloß erbaut. Die dörfliche Siedlung neben dem Schloß entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte weiter und erhielt wie das Schloß den Namen Glücksburg. 1842 erhielt Glücksburg seine Dorfrechte und 1900 die Stadtrechte. Heute ist die Stadt Glücksburg ein anerkanntes Seebad.

weiteres zu St. Laurentius :

  • Weil alljährlich um den Gedenktag des Heiligen, dem 10. August, der Sternschnuppenschwarm der Perseiden auftritt, wird diese Himmelserscheinung im Volksmund „Laurentiustränen“ genannt.
  • Der Heilige Laurentius gilt als der Patron der Armen, der Hirten, der Bibliothekare sowie aller, die mit Feuer zu tun haben, also auch der Köche. Diese pflegen einen eigenen Zunftorden, die Laurentius-Bruderschaft und nennen sich Laurentius-Ritter.
  • Er wurde gegen Verbrennungen, Fieber, Hexenschuss und Feuersgefahr angerufen, das einstmals reich entwickelte Brauchtum ist heute verkümmert.
  • In Anspielung auf das Blut des Märtyrers erhielt eine rote Rebsortenzüchtung den Namen „St. Laurent“.
  • Legenden berichten, unter den Schätzen sei auch der Kelch gewesen, den Jesus beim Abendmahl benutzt habe und der dann von Petrus nach Rom mitgebracht worden sei. Laurentius habe ihn durch einen Soldaten nach Huesca in Spanien bringen lassen. Als im 8. Jahrhundert die Mauren Spanien eroberten, versteckten Christen das kostbare Gefäß in einer Höhle, schließlich in der Klosterburg von San Juan de la Pena in den Pyrenäen, bis er 1437 nach Valencia kam. Der heute im Kapitular- Saal der Kathedrale in Valencia verehrte, juwelengeschmückte Kelch aus grünem Achat, mit dem 1982 Papst Johannes Paul II. die Messe feierte, sei der sagenumwobene Heilige Gral, der nach anderer Überlieferung von Joseph von Arimathaia nach England gebracht wurde.